Stadtverwaltung setzt umfangreiche Maßnahmen zur Reduktion der Energieverbräuche um

Die gemeinsamen Anstrengungen der Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises sollen einen spürbaren Beitrag dazu leisten, dass die Energieversorgung für alle im Winter gesichert ist. Dazu wurden und werden auch Maßnahmen ergriffen, die den gewohnten Komfort der Bürgerinnen und Bürger und der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung in Königswinter reduzieren dürfte.

Die Stadt Königswinter, der Rhein-Sieg-Kreis und die kreisangehörigen Kommunen haben daher gemeinsame Ziele erarbeitet, um Maßnahmen zur Reduktion des Strom- und Wärmebedarfs vor Ort in den Kommunen umzusetzen. Die Maßnahmen orientieren sich an den Vorgaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

„Neben einer Abfederung der steigenden Energiekosten verfolgen wir die Reduktion der Energieverbräuche und den aktiven Klimaschutz als unsere zentralsten Aufgaben. Dabei gehen wir bei allen Maßnahmen besonnen und zielgerichtet im Rahmen der technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen vor, um die größtmöglichen Effekte erreichen zu können,” so Bürgermeister Lutz Wagner zu den bereits umgesetzten und noch geplanten Maßnahmen.

Bei den Energiesparmaßnahmen in Königswinter setzt die Stadtverwaltung nicht bei null an. Energie sparen heißt Kosten- und zugleich CO2-Reduktion. Beides leistet die Verwaltung mit vielfältigen Maßnahmen bereits seit Jahren. Die nun intensivierten Maßnahmen, die unter anderem im Rat der Stadt Königswinter auf große Unterstützung gestoßen sind, lassen sich in Sparmaßnahmen bei Gebäude- und Wassertemperaturen sowie Stromsparmaßnahmen unterscheiden.

Stromeinsparungen durch Anpassungen oder Abschaltung von Strassenlaternen
Um kurzfristig Strom einsparen zu können, wurden alle Brunnen abgestellt sowie die Gebäudeanstrahlung der öffentlichen Gebäude, der Baudenkmäler, der Kirchen und am Drachenfels abgeschaltet.

Momentan werden die technischen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um die flächendeckende Abschaltung der Straßenbeleuchtung im Zeitraum zwischen 0 Uhr und 5 Uhr umzusetzen. Dazu wurden alle Schaltkreise und Regler für die insgesamt 5175 Strassenlaternen in Augenschein genommen und für eine zeitlich befristete Abschaltung optimiert. Zur Vorbereitung der Abschaltung zählt auch, dass alle Straßenlaternen mit einem Rot-Weißen Band, dem sogenannten „Laternenring”, versehen werden. Dies ist erforderlich, da Laternen, die nicht die ganze Nacht hindurch leuchten, eine besondere Kennzeichnung aufweisen müssen.

In der kalten Jahreszeit bereitet bei einigen Menschen die Dunkelheit Unbehagen. Deshalb hat die Stadtverwaltung Königswinter die Auswirkungen auf die objektive Sicherheit, also die tatsächlich vorhandene und messbare Sicherheit, im Blick. Ein nächtliches Abschalten der Straßenbeleuchtung wird grundsätzlich überall dort umgesetzt, wo keine Verschlechterung der Verkehrssicherheit befürchtet werden muss.

Ausgenommen von der Abschaltung sind die 41 Fußgängerüberwege, Unterführungen, einzelne Strassenkreuzungen und -einmündungen sowie Busbahnhöfe und die Umsteigehaltestellen zu der Stadtbahnlinien 66 im Stadtgebiet.

Nach Abschluss aller Vorbereitungen erfolgt die Abschaltung im gesamten Stadtgebiet voraussichtlich Ende November 2022. Die Öffentlichkeit wird hierzu noch einmal gesondert informiert.

Eine Teilabschaltung einzelner Stadtgebiete ist ausdrücklich nicht vorgesehen.

Die geplante Abschaltung der Straßenbeleuchtung, die heute zu 95% mit LED-Technik betrieben wird, wird die gesamte Brenndauer der Straßenbeleuchtung halbieren und somit auch die Stromverbräuche um bis zu 50% reduziert.

Neben der Straßenbeleuchtung sind auch die Flutlichtanlagen auf den drei Sportanlagen (Theodor-Storm-Straße Oberpleis, Sonnenhügel Oberpleis und Peter-Breuer-Stadion Königswinter) bereits komplett auf LED-Technik umgerüstet. Sie werden nur bei Bedarf durch die Übungs- und Trainingsgruppen eingeschaltet.

Reduzierung der Gebäudetemperatur und Steigerung der Energieeffizienz
Bei der Reduzierung der Gebäudetemperatur und zur Steigerung der Energieeffizienz werden die Büroräume der Stadtverwaltung zu normalen Bürozeiten auf höchstens 19 Grad geheizt. Die Flure, große Hallen, Foyers oder Technikräume werden nicht mehr geheizt.

Eine Absenkung der Raumtemperatur in Schulgebäuden auf ebenfalls 19 Grad ist nach Verordnungslage nicht möglich. Hier definiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für Kindertagestätten und Schulen eine explizite Ausnahme, so dass eine Absenkung der Temperatur in geringerem Umfang vorgenommen werden kann.

Einsparungen und Abschaltungen beim Warmwasser
Die Abschaltungen der Warmwasseraufbereitung wurde in allen städtischen Gebäuden inklusive Schulen mit Ausnahme der Küchen, in Sporthallen und Umkleidekabinen von Außensportanlagen umgesetzt. Ausnahmen bilden die Obdachlosenunterkunft und die Flüchtlingsunterkünfte. In Bereichen, in denen aus hygienischen Gründen Warmwasser erforderlich ist, beispielsweise in den Offenen Ganztagsschulen, bleibt die Versorgung bestehen.

Im Hallenbad wurde die Wassertemperatur im Schwimmerbecken sowie die Raumtemperatur in Abstimmung mit dem Betreiber zunächst um 2°C reduziert.

Alle Maßnahmen können auch auf der Internetseite unter www.koenigswinter.de/energie-sparen eingesehen werden.