Schenkung eines Aquarells von Carlo Mense an das Siebengebirgsmuseum Königswinter
Carlo Mense (Rheine/Westfalen 1886 1965 Königswinter)
Spaziergänger im Siebengebirge, um 1950
Aquarell, 52 x 38,8 cm
Provenienz: Bis ca. 1975 bei Vera Mense, der Witwe des Malers Carlo Mense.
Zu einem besonderen Anlass kam Bürgermeister Peter Wirtz heute in das Siebengebirgsmuseum. Er durfte im Namen des Museums zusammen mit Museumsleiter Elmar Scheuren ein Gemälde von Carlos Mense entgegennehmen, welches dem Museum aus privatem Besitz geschenkt wurde. Das Gemälde wurde 1975 von Vera Mense der Familie Reinhardt in Bonn geschenkt. Frau Dr. Hildegard Reinhardt, in deren Besitz es sich zuletzt befand, schenkt es heute dem Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter. Laut mündlicher Überlieferung wurde die Darstellung im Familienkreis als eine Szene aus dem Siebengebirge bezeichnet.
Das Bild zeigt eine typische Szenerie, wie sie in Tälern wie dem Nachtigallen- oder auch Tretschbachtal spielen könnte: Von einem hohen Betrachterpunkt geht der Blick auf eine zwar dichte, aber dennoch lichte Waldlandschaft. Spaziergänger überqueren eine Brücke über einen Bach, der sich durch den Wald schlängelt. Trotz der auffallenden Perspektive erkennt der Betrachter sofort die Situation der steilen Berghänge, die im Hintergrund von zwei typisierten Bergkegeln begrenzt wird. Stilistisch schließt Mense in dem Bild Spaziergänger im Siebengebirge wieder an den expressionistischen Stil der 1920er Jahre an, in denen er vergleichbare Landschaftskompositionen aus Italien mitbrachte: Der Betrachter blickt auf eine in sich geschlossene Landschaft, trotz der dynamischen Bewegungen der Wege und Bäume wirkt die Landschaft seltsam starr, distanziert, nahezu künstlich.
Carlo Mense zog nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit seiner Frau Vera von Köln nach Bad Honnef, wo er 1948 dem neugegründeten Landesverband Bildender Künstler Nordrhein-Westfalen beitrat. 1956 fand zu Ehren seines 70. Geburtstag die erste Einzelausstellung seit 1937 statt: Sie wurde in Königswinter gezeigt. 1965 starb Carlo Mense in Königswinter.
Für das Siebengebirgsmuseum stellt diese Schenkung eine wichtige Bereicherung in den Sammlungsbeständen der Nachkriegszeit dar. Zudem ist es eine willkommene Ergänzung zu den bisher vorhandenen Werken Carlo Menses, die im Rahmen der kommenden Auswahl Rheinische Landschaften im 20. Jahrhundert in der Galerie Rheinromantik gezeigt werden.
Spaziergänger im Siebengebirge, um 1950
Aquarell, 52 x 38,8 cm
Provenienz: Bis ca. 1975 bei Vera Mense, der Witwe des Malers Carlo Mense.
Zu einem besonderen Anlass kam Bürgermeister Peter Wirtz heute in das Siebengebirgsmuseum. Er durfte im Namen des Museums zusammen mit Museumsleiter Elmar Scheuren ein Gemälde von Carlos Mense entgegennehmen, welches dem Museum aus privatem Besitz geschenkt wurde. Das Gemälde wurde 1975 von Vera Mense der Familie Reinhardt in Bonn geschenkt. Frau Dr. Hildegard Reinhardt, in deren Besitz es sich zuletzt befand, schenkt es heute dem Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter. Laut mündlicher Überlieferung wurde die Darstellung im Familienkreis als eine Szene aus dem Siebengebirge bezeichnet.
Das Bild zeigt eine typische Szenerie, wie sie in Tälern wie dem Nachtigallen- oder auch Tretschbachtal spielen könnte: Von einem hohen Betrachterpunkt geht der Blick auf eine zwar dichte, aber dennoch lichte Waldlandschaft. Spaziergänger überqueren eine Brücke über einen Bach, der sich durch den Wald schlängelt. Trotz der auffallenden Perspektive erkennt der Betrachter sofort die Situation der steilen Berghänge, die im Hintergrund von zwei typisierten Bergkegeln begrenzt wird. Stilistisch schließt Mense in dem Bild Spaziergänger im Siebengebirge wieder an den expressionistischen Stil der 1920er Jahre an, in denen er vergleichbare Landschaftskompositionen aus Italien mitbrachte: Der Betrachter blickt auf eine in sich geschlossene Landschaft, trotz der dynamischen Bewegungen der Wege und Bäume wirkt die Landschaft seltsam starr, distanziert, nahezu künstlich.
Carlo Mense zog nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit seiner Frau Vera von Köln nach Bad Honnef, wo er 1948 dem neugegründeten Landesverband Bildender Künstler Nordrhein-Westfalen beitrat. 1956 fand zu Ehren seines 70. Geburtstag die erste Einzelausstellung seit 1937 statt: Sie wurde in Königswinter gezeigt. 1965 starb Carlo Mense in Königswinter.
Für das Siebengebirgsmuseum stellt diese Schenkung eine wichtige Bereicherung in den Sammlungsbeständen der Nachkriegszeit dar. Zudem ist es eine willkommene Ergänzung zu den bisher vorhandenen Werken Carlo Menses, die im Rahmen der kommenden Auswahl Rheinische Landschaften im 20. Jahrhundert in der Galerie Rheinromantik gezeigt werden.