Pfadfinder bringen Friedenslicht nach Königswinter
Die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren auch bei der Jugendarbeit der Pfadfinder des Stamm Wolkenburg aus Königswinter-Altstadt. So mussten in diesem Jahr die regelmäßigen Treffen oft ausfallen, ebenso größere Lager und Fahrten. Während der Lockerungen in den Sommermonaten konnte zumindest der Gruppenbetrieb, eingeschränkt und begleitet von vielen Auflagen, stattfinden. Eine große Herausforderung stellte die Organisation einer 12-tägige Wanderfahrt einiger Jugendlicher in den Herbstferien ins Erzgebirge dar. Hierfür galt es ein spezielles Hygienekonzept zu entwickeln und umzusetzten. Dabei stellte sich heraus, dass sich gerade die Jugendlichen viel verantwortungsvoller verhielten, als die zahlreichen Erwachsenen, denen sie begegneten. Und obwohl das Wetter auf ihrer 140 km langen Strecke verregnet war und sie ihre Ausrüstung komplett selber tragen mussten, werteten die Jugendlichen diese Wanderung als vollen Erfolg. Das gemeinsame Leben in der Natur, die vollbrachte Leistung und die Ungewissheit, was der nächste Tag bringt, weckte bei den Jugendlichen die Lust auf weitere Abenteuer dieser Art in der Zukunft.
Trotz der verschärften Infektionsschutzmaßnahmen gelang es den Pfadfindern als Jahresabschluss auch in diesem Jahr, das Friedenslicht nach Königswinter zu holen. Während das Licht, welches der Österreichischen Rundfunk jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet und nach Wien bringt, normalerweise mit der Bahn weiter verteilt wird, war in diesem Jahr ein großes Umplanen erforderlich. Und so wurde das Licht durch die Königswinterer Pfadfinder am dritten Advent nicht, wie sonst, im Kölner Dom übernommen,
sondern auf der Autobahnraststätte in Siegburg.
Gemäß dem diesjährigen Friedenslichtmotto „Frieden überwindet Grenzen“ übergab eine kleinen Abordnung des Stamm Wolkenburg das Licht mit „Maske, Abstand und Respekt“ am Haus Bachem an den Bürgermeister der Stadt Königswinter. Die Pfadfinder erinnerten dort an die
vielfältigen Folgen Corona-Pandemie: an Konflikte, Ängste, Aggression, Intoleranz und neue Grenzen in unserer Gesellschaft. Und sie wiesen auf gewaltsame Konflikte im Ausland hin, die wir derzeit, beschäftigt mit uns selbst, nur vermindert wahrnehmen. Gleichzeitig erinnerten die
Pfadfinder aber auch an den Mut, Lösungen für manche schon länger bestehenden Probleme und Herausforderungen in unserer Gesellschaft zu finden.
Gemäß dem eigenen Wahlspruch: „Wir bringen das Licht zu Menschen im Mittelpunkt und am Rande der Gesellschaft“ übergaben die Wolkenburger das Friedenslicht auch in diesem Jahr den Seniorenzentren St. Katharina und Kloster Heisterbach.
Aufgrund der coronabedingten Schulschließungen konnte das Licht aber leider nicht, wie sonst, an die Schulen und Kindergärten übergeben werden. Stattdessen leuchtet es am großen Kreuz in der Generalkonsul-von-Weiss-Straße. Darüber hinaus kann es an Weihnachten in den evangelischen und katholischen Kirchen im Königswinterer Talbereich mitgenommen werden.