Musikschule feiert 50jähriges Bestehen
Am Sonntag, den 18. Juni wurde es festlich im Augustinussaal im Kloster Heisterbach in Königswinter: In einem Festakt mit zahlreichen Gästen wurde das 50jährige Bestehen der Musikschule der Stadt Königswinter gefeiert.
Bürgermeister Lutz Wagner betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Musikschule für die Stadt Königswinter. Er erinnerte an die Anfangsjahre in den 1970er Jahren, als Kurt B. Wirtz im damaligen Volksbildungswerk Oberpleis einen Musikzweig gründete, aus dem schließlich 1973 die städtische Musikschule hervorging. Seitdem habe sich die Musikschule zu einer wichtigen Institution in der Stadt entwickelt. Wagner hob hervor, dass das kulturelle Leben der Stadt und die Lebensqualität vieler musizierender Menschen über die Jahrzehnte hinweg maßgeblich von der Musikschule geprägt wurden.
Heute werden an der Musikschule rund 1.300 Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen von etwa 40 Dozentinnen und Dozenten in Instrumental-, Elementar-, Ballett- und Ensembleunterricht unterrichtet. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, arbeitet die Musikschule eng mit Kindertageseinrichtungen, Familienzentren, Grundschulen und Seniorenheimen im Stadtgebiet zusammen. Wagner betonte, dass der Erfolg der Musikschule auf die Arbeit vieler Personen zurückzuführen sei, insbesondere auf die Musikschulleiterinnen und -leiter sowie die engagierten Lehrkräfte. Auch der Förderverein der Musikschule habe durch sein Engagement einen bedeutenden Beitrag geleistet.
"Ich wünsche mir sehr, dass jedes Kind die Möglichkeit hat, ein Instrument zu lernen", betonte Wagner. Zudem hob er die erfolgreiche Integration von geflüchteten Menschen aus der Ukraine in die Musikschule hervor.
Notburga Kunert, stellvertretende Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises, würdigte die Musikschule als ein bedeutendes Kulturgut, das nicht aussterben dürfe. Das Erlernen eines Musikinstruments und das Musizieren in der Gruppe vor Publikum präge den ganzen Menschen und sei von enormer Bedeutung für die Gesellschaft.
Sophie Berke, die Leiterin der Musikschule, richtete in ihrer Festrede den Blick auf das Selbstverständnis und die Aufgaben der Musikschule und deren Zukunft. Sie betonte, dass die Musikschule in Königswinter weit mehr sei als nur ein Anbieter von "klassischem" Einzelunterricht auf Gitarre, Klavier oder Geige. Als Kompetenzzentrum für musikalische Bildung biete die Musikschule vielfältige Möglichkeiten zum gemeinsamen Musizieren, bereichere das kulturelle Leben der Stadt durch Veranstaltungen und pflege zahlreiche Kooperationen. Sie verstehe sich als "Musikschule für alle" und sei als solche fachlich, räumlich und sozial offen für alle Menschen.
Sophie Berke hob auch die Notwendigkeit hervor, auf gesellschaftliche Entwicklungen und sich verändernde wirtschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen zu reagieren.
Eine der größten Herausforderungen, denen sich die Musikschule in der Zukunft stellen müsse, sei der Fachkräftemangel. Berke betonte die Notwendigkeit, die Attraktivität des Berufsbildes der Musikschullehrkräfte zu steigern, indem die Bezahlung und die Beschäftigungsverhältnisse verbessert werden.
Damit die Musikschule ihren öffentlichen Bildungsauftrag auch in Zukunft erfüllen könne, sei eine angemessene finanzielle, personelle und räumliche Ausstattung von entscheidender Bedeutung, so Berke.
Für einen festlichen musikalischen Rahmen sorgten die Musikschülerinnen Ida Mauel (Altsaxofon), Lea Hüttemann (Querflöte), Felix Reckers (Gitarre) und Zeinab Akbarinanehkaran (Gitarre). Im Rahmen des Festaktes erhielten die vier jungen Musikerinnen und Musiker Förderpreise des Fördervereins der Musikschule, die erstmals anlässlich dessen 30jährigen Bestehens vergeben wurden. Die Auszeichnung würdigte ihr außergewöhnliches musikalisches Können und ihre hohe Bereitschaft, sich neuen Musikrichtungen und -kulturen zu öffnen.