In der Königswinterer Altstadt erinnern neue Stolpersteine an frühere jüdische Bürgerinnen und Bürger
Durch „Stolpersteine“, also Gedenktafeln aus Messing, die in den Boden eingelassen werden, wird mittlerweile europaweit an die Opfer der NS-Zeit erinnert. Auch in Königswinter gibt es Stolpersteine, die an unsere jüdischen Mitmenschen erinnern, die von den Nazis verfolgt, deportiert oder ermordet wurden.
"Geschichte ist besonders gut erfahrbar, wenn sie auf konkrete einzelne Personen bezogen ist und ortsbezogen vermittelt werden kann. Unsere Gesellschaft muss das Bewusstsein für diese Verantwortung gegenüber der Geschichte an künftige Generationen weitertragen. Das kann nur geschehen über eine lebendige Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit," Bürgermeister Lutz Wagner in seiner Ansprach anlässlich der Verlegung der Steine in der Altstadt von Königswinter am 10. November 2022.
Die Geschwister Selma und Mathilde Leopold, an die in der Grabenstrasse erinnert wurde, mussten ihr Wohn- und Gasthaus aufgeben und wurden nach Bonn zwangsumgesiedelt. Der drohenden Deportation versuchten die Geschwister durch den Freitod zu entkommen, scheiterten aber. Selma wurde in Treblinka und Mathilde in Theresienstadt ermordet.
Weitere Stolpersteine erinnern in der Hauptstraße 397 für die Geschwister Albert und Rosalie Cahn und in der Kronprinzenstraße 7 für Paula Liebmann und ihre beiden Söhne Rolf Günther und Werner Liebmann sowie Max Leopold.
Die ausführlichen Biographien wurden von Gabriele Wasser und Eli Harnik recherchiert und aufgeschrieben.