Erhöhung der Abwassergebühren in Königswinter ab dem 1. Januar 2025

Ab dem 1. Januar 2025 werden in Königswinter die Abwassergebühren steigen. Die Gebühr für Schmutzwasser wird von bisher 3,90 Euro auf 4,44 Euro pro Kubikmeter steigen – ein Anstieg um 14 Prozent. Im Jahr 2024 lag die Gebühr noch bei 3,90 Euro. Auch die Kosten für den Vollanschluss von Niederschlagswasser werden moderat erhöht werden, von 1,03 Euro auf 1,09 Euro pro Quadratmeter.

Die abschließende Entscheidung über die neuen Gebührensätze hat der Stadtrat bei Gegenstimmen der FDP-Fraktion und Enthaltung der Fraktion Linksbündnis mehrheitlich am 9. Dezember 2024 getroffen.

Mit den Abwassergebühren werden ausschließlich sämtliche Kosten gedeckt die zur Deckung von Betriebs- und Unterhaltungskosten, Personalkosten sowie Abschreibungen und Verzinsungen des eingesetzten Kapitals benötigt werden.

Die Erhöhung der Kanalbenutzungsgebühren ist insbesondere auf folgende Faktoren zurückzuführen:

Ein wesentlicher Grund für den gestiegenen Gebührensatz ist der Rückgang des Trinkwasserverbrauches, welcher für die Bemessung der Abwassergebühr herangezogen wird.

Zum einen ist dies auf den wünschenswerten sparsamen Umgang mit der Ressource Trinkwasser zurückzuführen, aber auch durch die gestiegene Zahl der sogenannten „Gartenzähler“ deren Verbrauch nicht zur Abwassergebühr herangezogen wird.

Die Anzahl der Gartenwasserzähler ist von 888 im Jahr 2016 auf 3.338 im Jahr 2024 gestiegen.

Dies bedeutet, dass die Gesamtkosten für die Abwasserableitung und –reinigung auf eine geringere Menge verteilt werden muss, was in der Folge zu einer Erhöhung des Gebührensatzes führt.

Darüber hinaus hat sich die Reduzierung der Erlöse aus den Verbindlichkeiten des Kommunalen Abgabengesetzes reduziert, die bisher zur Stabilisierung der Gebührensätze beigetragen haben.

Aufgrund von Gehaltssteigerungen im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVÖD) steigen auch die Verwaltungskosten, was die Kosten der Verwaltung insgesamt erhöht. Darüber hinaus haben die allgemeinen Kosten für Betrieb und Unterhaltung, einschließlich Material- und Energiekosten, zugenommen.

Die geplante Erhöhung ist notwendig, um auch künftig eine wirtschaftlich tragfähige Grundlage für den Betrieb des Abwasserwerks zu sichern.

Das Abwasserwerk investiert weiterhin in den nächsten Jahren rund 400.000 bis 800.000 Euro pro Jahr in die Sanierung des Kanalnetzes, um dessen langfristige Funktionsfähigkeit sicherzustellen und den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.

In den letzten 20 Jahren blieben die Abwassergebühren in Königswinter stabil oder wurden sogar gesenkt. Dies war unter anderem möglich, da vor mehr als 30 Jahren eine vorausschauende Planung für den Ausbau des Kanalnetzes vorgenommen wurde. Die Investitionen in das Netz sind weitgehend abbezahlt, und es gibt keinen Sanierungsstau.

Königswinter, 11.12.2024