Stadt Königswinter mit 10.000 Euro vom LVR ausgezeichnet
LVR prämierte vorbildliches Betriebliches Eingliederungsmanagement
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat die Stadt Königswinter mit einer Prämie in Höhe von 10.000 Euro für ihr vorbildliches Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) ausgezeichnet. Die Jury des LVR-Inklusionsamtes haben beim BEM-Verfahren vor allem die Bekanntmachung der Inhalte und Ziele des BEM, die Einbindung interner und externer Beteiligter sowie die Dokumentation und Analyse der Wirkung über den Einzelfall hinaus überzeugt. Die gemeinsame Grundlage zur Durchführung von BEM-Verfahren stellt eine Gesamtbetriebsvereinbarung zum BEM dar. Zur Verbesserung des Verfahrens findet quartalsweise ein Austausch der Steuerungsgruppe statt, bei dem die Wirkung über den Einzelfall eines BEM-Verfahrens hinaus analysiert wird. Auch bei der Beschäftigung von Menschen mit einer Schwerbehinderung nimmt die Stadtverwaltung Königswinter eine vorbildliche Rolle ein. Die Beschäftigungsquote liegt mit über zehn Prozent deutlich über der gesetzlichen Quote von fünf Prozent.
Prof. Dr. Angela Faber, LVR-Dezernentin Schulen, Inklusionsamt, Soziale Entschädigung, übergab die Auszeichnung an Lutz Wagner, Bürgermeister der Stadt Königswinter: „Ihre Bewerbung hat die Jury des LVR-Inklusionsamtes auf ganzer Linie überzeugt, unter anderem weil Ihr BEM-Verfahren durch eine hohe Transparenz geprägt ist. Sie sorgen dafür, dass Ihre Mitarbeitenden ausführlich über die Angebote Ihres Betrieblichen Eingliederungsmanagements informiert sind und kümmern sich präventiv um die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden. Dieses zukunftsorientierte und verantwortungsvolle Handeln – von dem alle profitieren – zeichnet der LVR gerne aus.“
Frauke Fischer, BEM-Beauftragte der Stadt Königswinter, freute sich über die Auszeichnung und erläuterte: „Gesunde Beschäftigte sind zufriedener, motivierter und langfristig leistungsfähiger. Das BEM beeinflusst das Betriebsklima und das Image unserer Verwaltung positiv. Es zeigt, dass uns faires Verhalten gegenüber den Beschäftigten wichtig ist und kann zur persönlichen Gesunderhaltung jeder einzelnen Person beitragen. Somit gewinnt die Verwaltung durch unser praktiziertes BEM an Attraktivität bei der Belegschaft, den Bürgerinnen und Bürgern sowie beim Personal Recruiting.“
Königswinter ist eine Kommune im Rhein-Sieg-Kreis mit fast 500 Beschäftigten. Es bestehen ein gewählter Personalrat sowie eine gewählte Schwerbehindertenvertretung.
Königswinter, 11.08.22
Der LVR vergibt seit 2007 Prämien für die beispielhafte Einführung und Umsetzung des BEM und unterstützt Arbeitgeber bei der BEM-Umsetzung mit Fortbildungen und Beratung. Das BEM ist Bestandteil der Prävention. Alle Unternehmen sind seit 2004 gesetzlich verpflichtet, sich aktiv um die Vermeidung von betriebsbedingten Erkrankungen sowie die Wiedereingliederung von längerfristig oder häufig erkrankten Mitarbeitenden zu kümmern. Behinderungen und frühzeitige Verrentungen sollen so vermieden werden. Die Prämierungen stammen aus Mitteln der Ausgleichsabgabe, die Unternehmen entrichten müssen, wenn sie – entgegen der gesetzlichen Fünf-Prozent-Quote pro 20 Arbeitsplätze – keine oder zu wenige Menschen mit Behinderungen beschäftigen. Das LVR-Inklusionsamt setzt diese Mittel für die Förderung von Inklusion im Arbeitsleben ein.
Zahlen aus dem Jahresbericht 2020 des LVR-Inklusionsamtes
- Ende 2019 lebten im Rheinland etwa 1.005.000 Menschen mit einer Schwerbehinderung.
- Im Rheinland gibt es circa 18.600 beschäftigungspflichtige Arbeitgeber mit einer durchschnittlichen Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen von fast 5,4 Prozent.
- In 2019 haben Unternehmen, Inklusionsprojekte und schwerbehinderte Menschen rund 50 Millionen Euro als finanzielle Förderung erhalten.
- Bislang hat das LVR-Inklusionsamt 75 Arbeitgeber der Privatwirtschaft und des Öffentlichen Dienstes mit der BEM-Prämie ausgezeichnet.
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