Öffentlichkeitsbeteiligung
Im Jahre 2017 fand bereits eine Bürgerwerkstatt zur Umgestaltung der Rheinallee statt. Dabei konnten sich die Bürger*innen mit ihren Ideen einbringen. Die Unterlagen zur damaligen Veranstaltung und die dort geäußerten Anregungen der Bürger*innen können hier abgerufen werden.
Nun wurde ein freiraumplanerischer Wettbewerb durchgeführt, um von Fachbüros neue Entwurfsansätze für die Umgestaltung der Rheinpromenade erarbeiten zu lassen. Im Vorfeld des Wettbewerbs wurde die Öffentlichkeit erneut eingebunden. Aufgrund der geltenden Regelungen und Vorsorgemaßnahmen zum Infektionsschutz fand die Beteiligung der Öffentlichkeit über das Internet statt.
Das Beteiligungsverfahren ist inzwischen abgeschlossen. Wir bedanken uns bei allen, die uns ihre Anregungen und Ideen geschickt haben! Ihre Ideen, Ihr Wissen, Ihre Erwartungen und auch Ihre Befürchtungen sind ein wichtiger Schatz, den die am Wettbewerb beteiligen Planer*innen nutzen konnten, um passgenaue Konzepte zu entwickeln. Ihre Ideen wurden den Planer*innen zur Verfügung gestellt und sind somit in das Wettbewerbsverfahren eingeflossen. Sie können unten eine Datei mit allen eingegangenen Äußerungen (sowohl die ausgefüllten Internetfragebögen als auch die eingegangenen E-Mails, Schreiben und Rückmeldungen bei Facebook und Instagram) in anonymisierter Fassung herunterladen.
Auswertung der Internetbefragung:
Die Auswertung der Befragung zeigt, dass die Bedeutung der Rheinpromenade (Mehrfachnennungen möglich) zu 47 % im Tourismus, zu 42 % für die Erholung, aber auch für 16 % als Arbeitsweg (für Radfahrer) gesehen wird. Die Bandbreite der Einschätzungen reicht vom „Schatz“ bis zur rein funktionalen Einschätzung als Verkehrsverbindung.
Das Rheinufer nutzen 77 % der Befragten für Ausflüge, Fahrten zur Arbeit, aber auch als sportliche Betätigung mit dem Fahrrad. Zum Entspannen und Erholen kommen 13 %, den Rheinblick genießen 60 % der Einsender, gern unter den Bäumen der Allee, an den Brunnen und Denkmalen, aber auch in den Cafés. Einige Einsender wünschen sich einen besseren Zugang zum Rhein.
Für 44 % birgt das Miteinander von Fußgängern und Radfahrern ein Konfliktpotential, öfter werden die hohen Geschwindigkeitsunterschiede (E-Bikes) und die Nutzung als Radsportstrecke erwähnt. Jedenfalls ist zu beobachten, dass es an gegenseitigem Verständnis mangelt. Immerhin ist zu beobachten, dass der motorisierte Individualverkehr zwar von 39 % erwähnt wird, es handelt sich aber nahezu durchgehend um kritische Haltungen zur Durchfahrtmöglichkeit im Allgemeinen, zur Anfahrbarkeit der Fähre aus beiden Richtungen und zum (zu raumgreifenden) Angebot für den ruhenden Verkehr.
Die Einschränkungen für die Radfahrer werden überwiegend kritisch gesehen und sollten fallen. 55 % sprechen sich für einen durchgehenden Radweg bzw. eine durchgehende Befahrbarkeit der Promenade für Radfahrer aus, (Um-)Wege durch die Altstadt werden eher kritisch gesehen. Unbedingt zu erhalten sind für viele Befragte die Bäume der zwei- bzw. dreizeiligen Allee, sie gehören für 45 % der Einsender zum typischen Bild der Promenade ebenso wie die Gründerzeitbauten.
Befürchtungen gehen in Richtung mangelnden Willens zur Umsetzung der Ergebnisse des Wettbewerbs; einige Einsender bezweifeln, dass externe Planer überhaupt zu geeigneten Lösungen kommen können. Insgesamt ist eine deutliche Unzufriedenheit mit den (Rad-)Verkehrsbelangen zu spüren, wohingegen die landschaftlichen und stadträumlichen Qualitäten des Orts als ein großes Potential gesehen werden, als einen Schatz, den es zu heben gilt.