17 Jahre Ideenreichtum & Engagement
Von der ersten Überlegung bis zur Umsetzung: Die neue Rheinallee in Königswinter
Gut Ding will Weile haben. Das gilt nicht nur im Alltag, sondern auch bei der Umsetzung von anspruchsvollen Planungsprojekten wie der Neugestaltung der Rheinallee. Aber warum wird eine Umgestaltung überhaupt notwendig?
Das Rheinufer in Königswinter mit der Uferpromenade und der Rheinallee spielt eine besondere Rolle für die Altstadt: Die Rheinallee dient als Ausgangs- und Endpunkt von Ausflügen nach Königswinter und ins Siebengebirge. Die Uferpromenade ist aber auch eine „gute Stube“ für die Menschen in der Altstadt, in der sie sich erholen, Restaurants besuchen oder sich mit Freunden und der Familie treffen. Die Alleebaumreihe gilt hierbei als eine der wenigen historischen Grünanlagen am Rhein.
Der Charme vergangener Zeiten kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Uferpromenade in die Jahre gekommen ist und sich die Anforderungen und Rahmenbedingungen im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Die Rheinallee und die Promenade können in ihrer heutigen Form all ihre Funktionen – als Freiraum und auch als Verkehrsweg – nicht mehr erfüllen. Die Verkehrsführung ist unübersichtlich und führt zu erheblichen Konflikten, insbesondere zwischen dem Fuß- und Radverkehr. Auto- und Radverkehr, die Stadtbahn, die Fähre und nicht zuletzt die Fußgänger: Sie brauchen alle ausreichend Raum und das in einer guten Balance.
Eine Neugestaltung der Rheinallee bietet also die Chance, die Stärken der alten Promenade neu zu beleben. So werden in Zukunft mehr Bereiche für Alle und ein „Mehr” an Aufenthaltsqualität für alle Besucherinnen und Besucher der Rheinallee in Königswinter angeboten.
Noch mehr Durchblick gewünscht? Ein chronologischer Überblick über den Planungsprozess der letzten Jahre:
2006
- Erarbeitung der Gesamtperspektive Königswinter Drachenfels im Zuge des Landesstrukturförderprogramms Regionale 2010
-
Entwicklung des räumlichen Bezugs zwischen Promenade und dem touristischen Anziehungspunkt Drachenfels – die Altstadt zwischen Flussufer und Bergspitze wird neu belebt und fit für die Zukunft gemacht
2016
- Aufstellung des „Integrierten Handlungskonzeptes Königswinter-Altstadt“ (InHK) als „Masterplan“ und Beschluss des Stadtrats zur Umsetzung
- Inhalte: Analysen, Ziele, Handlungsfelder und Maßnahmen für die weitere Entwicklung der Königswinterer Altstadt
- Schlüsselmaßnahme: Umgestaltung der Rheinallee mit -promenade
- Mehrfache Beteiligung der Öffentlichkeit
2017
- Beschluss des Bau- und Verkehrsausschusses (BVA) zur Entwicklung von ersten konzeptionellen Ideen für die Umgestaltung der Rheinallee
- Beteiligung der Bevölkerung im Rahmen einer Bürgerwerkstatt zur Umgestaltung der Rheinallee
Ideen und Anregungen flossen in späteren Wettbewerb zur Gestaltung der Rheinallee ein - Beschluss des Planungs- und Umweltausschusses (PUA): Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Behebung von dringlichen baulichen Mängeln
- Promenadenbereich wird Fußgängerzone, Promenade wird für Radverkehr in Schrittgeschwindigkeit freigegeben, Radfahrende müssen an Engstelle Fähre und Eselsbunnen vom Rad steigen, separate Umleitungsstrecke durch die Altstadt für Radverkehr ausgewiesen
- Alternative Strecke wird nur begrenzt angenommen, da die Rheinallee die attraktivere und direktere Verbindung darstellt; die Probleme an der Rheinallee können durch alternative Strecken daher nicht grundsätzlich gelöst werden
2020
-
PUA-Beschluss: Wettbewerb zur Neugestaltung der Rheinpromenade
-
Vor Erarbeitung der Wettbewerbsbeiträge: Öffentlichkeitsbeteiligung und Einbringung von Anregungen, Erwartungen und Befürchtungen, aufgrund der pandemischen Lage als Online-Beteiligung
-
Start des Wettbewerbsverfahrens im August: 11 Beiträge eingereicht, vier Arbeiten wurden ausgezeichnet; einstimmige Empfehlung des Preisgerichtes, die Arbeit mit dem ersten Preis zur Grundlage der weiteren Bearbeitung zu wählen; Online-Präsentation der Wettbewerbsbeiträge (aufgrund der pandemischen Lage)
2021
- Januar: Dringlichkeitsentscheidung zur Beauftragung des ersten Preisträgers Büro Lohaus · Carl · Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten · Stadtplaner, Hannover
2023:
- Januar: Prüfauftrag des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz (ASUK) zum Vorziehen der Umgestaltung der Rheinallee noch vor dem Bau der „Bahnunterführung Drachenfelsstraße“ (Tausch der Reihenfolge der beiden Maßnahmen). Hintergrund: Verzögerung der Maßnahme „Bahnunterführung Drachenfelsstraße“ durch die Verschiebung der Bahnstreckensperrung durch die Deutsche Bahn. Der ASUK fasst zudem den Beschluss, den Bau der Ersatzstraße auf 2024 vorzuziehen, um damit die Grundlage für den früheren Umbau Rheinallee ab 2025 zu schaffen.
- Ende August findet eine Informationsveranstaltung und ein Ortstermin für Bürgerinnen und Bürger zum bisherigen Planungsstand, -prozess und den -inhalten statt. Anregungen aus der Veranstaltungen wurden geprüft und bestenfalls eingearbeitet. Auch die AG Ortsentwicklung Altstadt befasst sich erneut mit der Planung.
- September: Vor-Ort-Termine mit den meisten Gastronomiebetrieben am Rheinufer.
- Ratsbeschluss zum weiteren Vorgehen: Der (auf Grundlage der Wettbewerbsplanung) erreichte Planungsstand wird Grundlage der weiteren Planung, die Planung soll weiter ausgearbeitet und konkretisiert werden. Um die Chance auf eine Förderung von 60 % der Kosten für die Stadt zu erhalten, soll gleichzeitig zur Fortentwicklung der Planung die Verwaltung beauftragt werden, zum Fristende Oktober 2023 einen Förderantrag für das Stadterneuerungsprogramm 2024 einzureichen.
Dieser Antrag ist jetzt gestellt, die Planungen und Prüfungen gehen weiter, Rat und Öffentlichkeit werden weiterhin informiert. Ein Beschluss zum Beginn der Baumaßnahme folgt erst nach erneuter Beratung.