Stadt Königswinter treibt den Ausbau der Radmobilität voran
Ein wichtiger Baustein der notwendigen Mobilitätswende im Rahmen der städtischen Klimaziele ist die Förderung der Fahrradmobilität. Sichere und leistungsfähige Radwegeverbindungen, Abstellanlagen auch für hochwertige Fahrräder, eine Verbesserung des Fahrradleihangebotes und eine optimierte Verknüpfung mit dem öffentlichen Personennahverkehr sind dabei für das Ziel, den Umstieg auf das Fahrrad zu fördern eine entscheidende Grundlage.
Die Stadt Königswinterbeschleunigt nun ihre Bemühungen, um die Bedingungen für Radfahrende erheblich zu verbessern.
Bereits sichtbare Fortschritte sind beim Ausbau des Rheinradwegs zwischen der Bonner Stadtgrenze und dem Weidenweg in Niederdollendorf zu erkennen. Die im März unterbrochenen Arbeiten werden nach der Sondierung durch den Kampfmittelräumdienst bald fortgesetzt. Auch der Belag des wichtigen Fuß- und Radwegs zwischen Oberdollendorf und dem Kloster Heisterbach wurde vom zuständigen Landesbetrieb Straßen auf wiederkehrende Nachfrage der Stadt hin erneuert. Bei größeren Projekten wie dem Ausbau der Berg-Tal-Verbindung ist die Stadt jedoch aufgrund der Zuständigkeit des Landes eingeschränkt.
Radverkehrsachse
Im jüngsten Bau- und Verkehrsausschuss wurden zwei weitere Schwerpunkte für die nächste Zeit festgelegt: die Verbesserung der Radverkehrsachse zwischen dem Königswinterer Bahnhof und dem Doppelkreisel am Grünen Weg in Dollendorf sowie die Optimierung der Radabstellanlagen. Die Verwaltung wurde beauftragt, die vorgeschlagenen Maßnahmen zu priorisieren und mit den verfügbaren Haushaltsmitteln und personellen Ressourcen umzusetzen. Ein Umsetzungsplan für das Radabstellanlagenkonzept wird ebenfalls erstellt.
Bürgermeister Lutz Wagner hat vor einem Jahr die Radverkehrsprojekte zur Chefsache erklärt. Nach mehreren Hinweisen aus der Bürgerschaft und insbesondere vom ADFC wurden Schwachstellen und Gefahrenpunkte dokumentiert. „Unser Hauptaugenmerk galt der Radwegeverbindung der Radverkehrsachse Altstadt vom Königswinterer Bahnhof bis zum Doppelkreisel am Grünen Weg“, erklärt Wagner. Eine umfassende Text- und Bilddokumentation wurde erstellt und mit den Fachbereichen erörtert. Das Verkehrsplanungsbüro Kaulen wurde im Juni 2023 mit der Planung beauftragt. Mitarbeiter Wolfgang Kever stellte im Ausschuss die Vorgehensweise vor und identifizierte zehn Konfliktpunkte auf der Strecke.
Für die untersuchte, rund fünf Kilometer lange Strecke wurde ein Maßnahmenplan entwickelt. Danach kann auf einer Strecke von einem Kilometer die erforderliche Breite für einen Radweg oder einen kombinierten Fuß-/Radweg erreicht werden. Unterschieden wurde zwischen kurz-, mittel- und langfristig umsetzbaren Maßnahmen. Kurzfristig umsetzbar ist beispielsweise ein beidseitiges Halteverbot auf der Bahnhofsallee. Langfristig wird eine Verbreiterung der Brücke über die Stadtbahn am CJD bzw. Fritz-Breuer-Stadion angestrebt. Die Gesamtkosten der Maßnahmen belaufen sich auf rund 1,58 Millionen Euro, wobei Fördermittel beantragt werden sollen.
Flächendeckendes Angebot an Radstellablagen
Das Abstellanlagenkonzept zielt darauf ab, die Akzeptanz des Radfahrens durch ein flächendeckendes Angebot an Abstellplätzen im öffentlichen Raum zu erhöhen. Im ersten Schritt wurde eine Bestandsaufnahme an 72 Standorten durchgeführt. An 45 Standorten sind bereits Abstellanlagen vorhanden, jedoch fehlt oft der Schutz gegen Diebstahl und die Standsicherheit. Zehn Sofortmaßnahmen mit 110 Abstellplätzen sollen für 38.000 Euro umgesetzt werden. Kurzfristig sind 42 Maßnahmen mit mehr als 1000 Stellplätzen geplant, die rund 608.000 Euro kosten werden.
Fabiano Pinto, Technischer Beigeordneter betont: „Mit diesen Maßnahmen zeigt die Stadt Königswinter ihr starkes Engagement für eine verbesserte Radmobilität und setzt auf eine positive Entwicklung,. Sichtbare Maßnahmen wie breitere Radwege und erkennbar städtische Abstellanlagen sollen zu einem besseren Klima für die Radmobilität beitragen “.
Aktionsprogramm Fahrradmobilität
Im Aktionsprogramm Fahrradmobilität bündelt die Stadt Königswinter alle ihre Maßnahmen zur Verbesserung der Bedingungen für den Radverkehr. Dazu gehören die Erarbeitung eines umfassenden Nahmobilitätskonzeptes für Radfahrer und Fußgänger, verschiedene Baumaßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrsnetzes, ein Konzept für Fahrradabstellanlagen, die Errichtung von Leihrad-Stationen und Ladeinfrastruktur für Pedelecs aber auch Beschilderungsmaßnahmen sowie die Verhandlung mit anderen Straßenbaulastträgern mit dem Ziel, in deren Verantwortungsbereich ebenfalls Verbesserungen herbeizuführen. Die Stadt Königswinter steht dabei mit verschiedenen Akteuren sowie bei Fragen der überregionalen Netzplanung mit dem Kreis und dem Land im Austausch. Unterstützt wird diese Arbeit zudem durch eine intensive Fördermittelakquise, denn die Radmobilität leistet sowohl für die Mobilitätswende als auch für den Klimaschutz einen wichtigen Beitrag.