Verlegung von weiteren Stolpersteinen in Oberdollendorf
Am Donnerstag, den 12. Dezember 2024, wurden in Oberdollendorf weitere Stolpersteine verlegt, die an die Schicksale der Menschen erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine tragen die Namen der Opfer und werden vor ihrem letzten frei gewählten Wohnsitz verlegt. Sie sollen Passanten dazu anregen, innezuhalten, zu gedenken und die Erinnerung an diese Menschen wachzuhalten. Auch in Königswinter gibt es Stolpersteine, die an unsere jüdischen Mitmenschen erinnern, die von den Nazis verfolgt, deportiert oder ermordet wurden.
"Heute in Oberdollendorf verlegen wir weitere Stolperstein, die an die Schicksale der Menschen erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine tragen die Namen der Opfer und werden vor ihrem letzten frei gewählten Wohnsitz verlegt. Sie sollen Passanten dazu anregen, innezuhalten, zu gedenken und die Erinnerung an diese Menschen wachzuhalten. Sie bringen aber nicht bloß, die Namen der Opfer zurück in das Bewusstsein der Gemeinschaft, sondern auch an ihre Wohnorte.," Bürgermeister Lutz Wagner in seiner Ansprach anlässlich der Verlegung der Steine am 12. Dezember.
In der Falltorstraße 23 in Königswinter-Oberdollendorf erinnern Stolpersteine an die Familie Süskind: Paul Albert Süskind, geboren 1890, wurde gedemütigt und entrechtet und nahm sich am 1. Mai 1938 das Leben. Ludwig Süskind, Jahrgang 1894, wurde 1944 nach Theresienstadt deportiert und dort später befreit. Hugo David Süskind, geboren 1887, konnte 1941 in die USA fliehen.
An der Heisterbacherstraße 150 gedenkt ein Stolperstein Ruth Illfelder, geboren 1937. Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 23. November 1942 ermordet.
In der Rennenbergstraße 40 erinnert ein Stolperstein an Peter Hollingshausen, Jahrgang 1903. Er war im Widerstand für die KPD aktiv und wurde 1933 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verhaftet. Er verbrachte Zeit im Zuchthaus Siegburg und später im Zuchthaus Ossendorf. 1943 wurde er ins Strafbataillon 999 eingezogen, wo sich sein weiteres Schicksal verliert.
An der Heisterbacherstraße 132 wird Karl Bendig gedacht, geboren 1894. Auch er war im Widerstand für die KPD aktiv und wurde 1933 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verhaftet. Nach seiner Zeit im Zuchthaus Siegburg wurde er 1942 ins KZ Sachsenhausen deportiert, wo er am 31. August 1942 ermordet wurde.
Diese Stolpersteine erinnern an das Leid und die Schicksale von Menschen aus Oberdollendorf, die Opfer des NS-Regimes wurden, und mahnen uns, die Erinnerung wachzuhalten.
Die ausführlichen Biographien wurden von Gabriele Wasser und Eli Harnik recherchiert und aufgeschrieben.
Die Verlegung der Stolpersteine in Königswinter wird federführend vom Brückenhofmuseum des Heimatvereins Oberdollendorf/Römlinghoven e.V. organisiert. Das Museum unterstützt unter anderem die Aktion "Stolpersteine NRW" bei der Recherche und Prüfung der historischen Daten. Im Brückenhofmuseum gibt es zudem einen Lehrraum zur jüdischen Regionalgeschichte, der die Bildungsarbeit zur Geschichte der Opfer des Nationalsozialismus ergänzt.