Stadtverwaltung setzt umfangreiche Maßnahmen zur Reduktion der Energieverbräuche um

Die gemeinsamen Anstrengungen der Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises sollen einen spürbaren Beitrag dazu leisten, dass die Energieversorgung für alle im Winter gesichert ist. Dazu werden jetzt auch Maßnahmen ergriffen, die den gewohnten Komfort der Bürgerinnen und Bürger und der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung reduzieren dürfte. Die Reduktion der Energieverbräuche und den aktiven Klimaschutz verstehen wir als kommunale Pflichtaufgabe.

Die Stadt Königswinter, der Rhein-Sieg-Kreis und die kreisangehörigen Kommunen haben daher gemeinsame Ziele erarbeitet, um Maßnahmen zur Reduktion des Strom- und Wärmebedarfs vor Ort in den Kommunen umzusetzen. Die Maßnahmen orientieren sich an den Vorgaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). 

AUSMACHEN MACHT WAS AUS
  • Generelles Ausschalten der Außenbeleuchtung von öffentlichen Gebäuden
  • Ausschalten der Straßenbeleuchtung wo immer möglich von 23.00-6.00 Uhr
  • Ausschalten von nicht-sicherheitsrelevanten Ampelanlagen von 23.00-6.00 Uhr
GUT GEREGELT
  • Zentrale Einstellung der Raumtemperaturen für die kommunalen Gebäude. Die Heizkurve wird auf 12 °C Außentemperatur eingestellt
  • Büroräume werden zu normalen Bürozeiten auf 19 °C geheizt, Flure etc. werden nicht geheizt
  • Gebäude- und Raumnutzung und damit auch die Heizzeiten werden an den wirklichen Bedarf angepasst.
ERFRISCHENDES NASS
  • Absenkung der Wassertemperatur von Duschen in Turnhallen und Schwimmbädern.
  • Absenkung der Temperatur von Schwimmbädern und Saunen mit Priorisierung, gemäß Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB)


Maßnahmenbündel der Stadtverwaltung

Bei den Energiesparmaßnahmen in Königswinter setzt die Stadtverwaltung nicht bei null an. Energiesparen heißt Kosten- und zugleich CO2-Reduktion. Beides leistet die Verwaltung mit vielfältigen Maßnahmen bereits seit Jahren.

Die nun intensivierten Maßnahmen lassen sich in Sparmaßnahmen bei Gebäude- und Wassertemperaturen sowie Stromsparmaßnahmen unterscheiden.

AUSMACHEN MACHT WAS AUS: Stromeinsparungen durch Anpassungen oder Abschaltung von Leuchtstellen

Hinter dem Leitziel „Ausmachen macht was aus“ hat der Rhein-Sieg-Kreis das generelle Ausschalten der Außenbeleuchtung an öffentlichen Gebäuden, das Ausschalten von Straßenbeleuchtung „wo immer möglich“ von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr sowie das Ausschalten von nicht-sicherheitsrelevanten Ampelanlagen von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr zusammengefasst.

In Königswinter wurden diese Maßnahmen bereits umgesetzt:
  • Alle Brunnen wurden abgestellt.
  • Die Gebäudeanstrahlung der öffentlichen Gebäude, den Baudenkmälern, dem Drachenfels und den Kirchen wurde abgeschaltet.
  • Gemäß Beschluss wurde die Straßenbeleuchtung erstmals in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember im Bergbereich und vom 6. auf den 7. Dezember im Talbereich zwischen 0 und 5 Uhr abgeschaltet. Zu Beginn des Berufs- und Schülerverkehrs wird die Straßenbeleuchtung ab 5 Uhr wieder eingeschaltet. In den vergangenen Wochen wurden dafür die technischen Voraussetzungen geschaffen und die rechtlichen Möglichkeiten geprüft. Dazu wurden alle Schaltkreise und Regler für die insgesamt 5175 Straßenlaternen in Augenschein genommen und für eine zeitlich befristete Abschaltung optimiert. Eine Befristung der Abschaltung ist zunächst nicht vorgesehen.

  • Ein nächtliches Abschalten der Straßenbeleuchtung wird grundsätzlich überall dort umgesetzt, wo keine Verschlechterung der Verkehrssicherheit befürchtet werden muss. Aus Gründen der Verkehrssicherung bleibt die Beleuchtung an allen Fußgängerüberwegen, Fußgängerunterführungen, gefährlichen Straßenkreuzungen und -einmündungen sowie an den Busbahnhöfen in Oberpleis und Ittenbach und den Umsteigehaltestellen zu der Stadtbahnlinien 66 im Stadtgebiet bestehen. Ausgenommen von der Abschaltung bleiben auch die Gewerbegebiete. Die Maßnahme ist eng mit Polizei und Ordnungsbehörden abgestimmt. Eine Übersicht der Bereiche, die von einer Abschaltung ausgenommen bleiben, ist unter: www.koenigswinter.de/energie-sparen einsehbar.

Leuchtringe an einer Strassenlaterne auf der Rheinallee

  • Die geplante Abschaltung der Straßenbeleuchtung, die heute zu 95% mit LED-Technik betrieben wird, wird die gesamte Brenndauer der Straßenbeleuchtung halbieren und somit auch die Stromverbräuche um bis zu 50% reduziert.

  • Neben der Straßenbeleuchtung sind auch die Flutlichtanlagen auf den drei Sportanlagen (Theodor-Storm-Straße Oberpleis, Sonnenhügel Oberpleis und Peter-Breuer-Stadion Königswinter) bereits komplett auf LED-Technik umgerüstet. Sie werden nur bei Bedarf durch die Übungs- und Trainingsgruppen eingeschaltet.
GUT GEREGELT: Reduzierung der Gebäudetemperatur und Steigerung der Energieeffizienz

Das kreisweite Leitziel „Gut geregelt“ sieht vor, dass die Heizkurve der Heizungen in kommunalen Gebäuden auf 12 Grad Celsius eingestellt wird und Büroräume zu normalen Bürozeiten auf höchstens 19 Grad geheizt werden. Flure und Nutzflächen werden nicht beheizt.

In Königswinter wurden diese Maßnahmen bereits umgesetzt:
  • Alle Büros und Besprechungsräume der Stadtverwaltung werden für die kalte Jahreszeit auf höchstens 19 Grad Raumtemperatur geheizt.
  • Räume, in denen man sich nicht regelmäßig aufhält, etwa Flure oder große Hallen, Foyers oder Technikräume, werden nicht mehr geheizt, außer, es gibt dafür technische oder sicherheitstechnische Gründe.
  • Elektrische Heizlüfter oder Klimageräte sind nicht gestattet.
  • Im vergangenen Winter wurden umfangreiche Schulungen der Hausmeister an Schulen und in öffentlichen Gebäuden durchgeführt, um Energiesparpotenziale zu identifizieren. Weitere Schulungen sind geplant.

Eine Absenkung der Raumtemperatur in Schulgebäuden auf ebenfalls 19 Grad ist nach Verordnungslage nicht möglich. Hier definiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für Kindertagestätten und Schulen eine explizite Ausnahme, so dass eine Absenkung der Temperatur in geringerem Umfang vorgenommen werden kann.


ERFRISCHENDES NASS: Einsparungen bei und Abschaltungen beim Warmwasser

Das Leitziel „Erfrischendes Nass“ der kreisweiten Energiesparinitiative sieht eine Absenkung der Wassertemperatur von Duschen in Turnhallen und Schwimmbändern vor. Zudem wird die Temperatur in Schwimmbädern und Saunen entsprechend der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen reduziert.

In Königswinter wurden diese Maßnahmen bereits umgesetzt:
  • Die Abschaltungen der Warmwasseraufbereitung wurde in allen städtischen Gebäuden inklusive Schulen mit Ausnahme der Küchen, in Sporthallen und Umkleidekabinen von Außensportanlagen umgesetzt. Ausnahmen bilden die Obdachlosenunterkunft und die Flüchtlingsunterkünfte. In Bereichen, in denen aus hygienischen Gründen Warmwasser erforderlich ist, beispielsweise in den Offenen Ganztagsschulen, bleibt die Versorgung bestehen.

  • Im Hallenbad wurde die Wassertemperatur im Schwimmerbecken sowie die Raumtemperatur zunächst um 2°C reduziert. Im Dezember wurde dies um 1 °C nach oben korrigiert, um auf die Bedürfnisse der Nutzergruppen einzugehen. Das im März 2022 in Betrieb genommene Hallenbad entspricht dem neuesten Stand der Technik und ist mit Blockheizkraftwerk, Sensoren und bald auch mit einer Fotovoltaik-Anlage ausgestattet. Die Betreiber achten sorgfältig darauf, zusätzlich Energie einzusparen, wo es möglich ist. Die deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V. hat dafür entsprechende Richtlinien und Prognosen herausgegeben, auch wann und wie es zur möglichen Schließung von Bädern kommen kann.
  • Die Freibadsaison endete wie geplant am 03. September. Eine Verlängerung der Saison wurde ausgeschlossen.

06.12.2022, diese Informationen werden weiter ergänzt.