Start der Bauarbeiten an der „Paul-Moor-Schule”
Mit dem kürzlich erfolgten Start der Bauarbeiten realisiert die Stadt Königswinter die Umnutzung der „Paul-Moor-Schule“ an der Boserother Straße in Oberpleis.
2015 hatte die Stadt die ehemalige Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises erworben. Ein Teil des Gebäudes wurde bereits renoviert und steht seitdem als Geschäftsstelle den im Rat der Stadt Königswinter vertretenen Fraktionen zur Verfügung. Weitere Teile des Gebäudes wurden bis 2018 sowie in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auch nochmals 2020 als Flüchtlingsunterkunft eingerichtet.
Zwischenzeitlich wurde das Bonner Architekturbüros Koenigs-Rütter beauftragt, mögliche angedachte Neunutzungen des Gebäudes zu überprüfen. Das Ergebnis vom Mai 2019: Eine Mischung aus öffentlichen und städtischen Belangen soll dem Gebäude neues Leben geben. Die Machbarkeitsstudie ergab, dass mit einer Investitionssumme von ca. 4 Mio. Euro die Räume ideal mit der städtischen Musikschule, der Volkshochschule Siebengebirge sowie einer zweigruppigen Kindertagesstätte zu belegen wären. Die durch die Fraktionen genutzten Räume sowie die Turnhalle sollten im Bestand erhalten bleiben.
Bei der Realisierung des Vorhabens hatte die Verwaltung, nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung, wieder das Bonner Architekturbüro im Boot. Bei der Konkretisierung der funktionalen Planung wurde klar, dass die Turnhalle in die geplanten Nutzungen einbezogen werden könnte. Als Gymnastikhalle wird sie nun, neben der öffentlichen Vereinsnutzung, der Musikschule für den Ballettunterricht, der VHS für Bewegungskurse und der Kita für das Kinderturnen zur Verfügung stehen.
Für die Kitaräume fand sich früh ein möglicher Träger: Die Kita „Rappelkiste“, zurzeit mit einer Gruppe in einem Interimsbau am Forellenweg untergebracht, soll in den Räumen zukünftig noch eine zweite Gruppe anbieten können.
Um die Umnutzung nachhaltig darstellen zu können, wird das Gebäude umfassend saniert und energetisch modernisiert. Neben Dacheindeckung, Fenstern und Heizungsanlage werden die Beleuchtung, Sanitäranlagen, Türen und Bodenbeläge erneuert. Über die neu geschaffene Stabstelle 01 werden dazu verschiedene Fördermöglichkeit aus Bundes- und Landesmitteln akquiriert. Die Westenergie AG hat bereits einen 50 %-igen Zuschuss zu der neuen LED-Beleuchtung zugesagt. Für die neue Hybrid-Heizungsanlage sollen Fördermittel der BAFA (Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) beantragt werden. Die Gesamtfinanzierung wird durch günstige KfW-Kredite für die Einzelmaßnahmen Dach, Fenster und Sonnenschutz, mit hohen Tilgungszuschüssen unterstützt.
Um den Vorgaben des Energieeinsparungsgesetzes genügen zu können, werden nun auch die Fraktionsräume in die Einzelmaßnahmen einbezogen. Mit dem Ziel eines späteren umweltschonenden und wirtschaftlichen Betriebs, wird somit die Gesamtbilanz des Gebäudes sinnvoll verbessert.
Etwas sehr Wichtiges bringt das Gebäude aber auch mit: Es ist barrierefrei nutzbar. Ein Aufzug erschließt alle Ebenen; zu den VHS-Räumen führt zusätzlich eine Rampenanlage.
Der Hauptzugang wird zukünftig im Untergeschoss an der separat nutzbaren Gymnastikhalle, mit direktem Zugang zu Aufzug und Rampe liegen. Verwaltung und Schulungsräume der VHS werden das gesamte Untergeschoss des Gebäudes ausfüllen. Die Musikschule erhält Unterrichts- und Büroräume im Obergeschoß, das als Hanggeschoß der Kita einen ebenerdigen Zugang zum Außenspielbereich ermöglicht.
Bei der Umgestaltung der Außenanlagen werden Natur- und Artenschutz berücksichtigt und alle Maßnahmen sachkundig begleitet. Wenn möglich, werden auch hier Fördergelder genutzt, zum Beispiel aus dem neu aufgelegten Programm des Umweltbundesamts zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen.
Der schöne Baumbestand soll erhalten bleiben, Park- und Abstellplätze werden verträglich eingefügt. Für die Kitakinder wird auf der Fläche des ehemaligen Pausenhofs ein geschütztes Außengelände angelegt, mit Bobby-Car-Fahrstrecke, Trampolin und alten Obstsorten für die eigene Ernte.