Stadt Königswinter gedenkt der Opfer der NS-Diktatur
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten überall in Deutschland Synagogen. Auch in Oberdollendorf wurde das jüdische Gotteshaus zerstört. Den staatlich befohlenen und den Anhängern der Nationalsozialisten organisierten Brandstiftungen folgte die systematische Verfolgung der jüdischen Bevölkerung durch die NS-Diktatur.
Um an diese schrecklichen Ereignisse in der Pogromnacht zu erinnern, findet am Mittwoch, den 9. November um 16 Uhr an der Stelle der ehemaligen Synagoge an der Heisterbacher Straße 116 in Oberdollendorf ein Gedenken mit einer Kranzniederlegung durch den Bürgermeister der Stadt Königswinter statt.
Ebenfalls am 9. November, um 18 Uhr gedenkt die Stadt Königswinter in einer offiziellen Veranstaltung im Siebengebirgsmuseum in der Kellerstraße 16 den Schicksalen der jüdischen Menschen, die Opfer der NS-Diktatur wurden. Nach einer Ansprache des Bürgermeisters Lutz Wagner erinnern Schülerinnen und Schüler des CJD an die Schicksale der jüdischen Bevölkerung in Königswinter. Danach spricht Gabriele Wasser vom Jüdischen Lehrraum im Brückenhofmuseum über das Thema „Erinnern und Gedenken“. Die Gedenkfeier wird von Gudrun Höbold (Violine) und Johannes Geffert (Klavier) musikalisch mit Werken jüdischer Komponisten umrahmt.
Am Donnerstag, den 10. November 2022, werden in der Königswinterer Altstadt Stolpersteine verlegt, mit denen der Künstler Gunter Demnig überall in Europa den verfolgten, ermordeten und geflüchteten Opfern des NS-Diktatur ein Zeichen setzt.
Am 10. November um 10 Uhr werden in der Grabenstraße 16 Stolpersteine ins Straßenpflaster von Königswinter eingelassen.
Mit diesen Steinen wird der Geschwister Selma und Mathilde Leopold erinnert, die ihr Wohn- und Gasthaus aufgeben mussten und nach Bonn zwangsumgesiedelt wurden. Der drohenden Deportation versuchten die Geschwister durch den Freitod zu entkommen, scheiterten aber. Selma wurde in Treblinka und Mathilde in Theresienstadt ermordet.
Weitere Stolpersteine werden in der Hauptstraße 397 für die Geschwister Albert und Rosalie Cahn und in der Kronprinzenstraße 7 für Paula Liebmann und ihre beiden Söhne Rolf Günther und Werner Liebmann sowie Max Leopold verlegt.
Zu den Veranstaltungen sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen.
Pressemitteilung, 02.11.2022